Das Schloss

Schloss Frankleben (Unterhof) ist ein bedeutendes Werk der mitteldeutschen Schlossarchitektur mit einer seltenen Einheitlichkeit des Baustils der Spätrenaissance. Gleichzeitig ist es das herausragendste erhaltene, gutsherrliche Bauwerk im Saalekreis, der Stammsitz der Erbauerfamilie von Bose für 619 Jahre bis 1945. Der Wiederherstellung, Erhaltung und öffentlichen Nutzung dieses einmaligen Kulturdenkmals hat sich die SPAN Computing Kulturgut Schloss Frankleben gemeinnützige GmbH gewidmet – durch ihre Geschäfte, durch Spenden und öffentlichen Förderungen.

schloDas Schloss wurde zwischen 1597 und 1603 von der Familie von Bose errichtet. Es darf davon ausgegangen werden, dass Bauteile von Vorgängergebäuden in den Neubau der Vierflügelanlage einbezogen worden sind. So konnten Reste eines Außenputzes an der hofseitigen Wand des Südflügels festgestellt werden. Umbauten des 18. und vor allem des 19./20. Jahrhunderts haben das ursprüngliche Erscheinungsbild zum Teil erheblich verändert, vor allem bei den inneren Raumstrukturen.

Schloss Frankleben vor dem Beginn der Sanierungen

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Das im äußeren Erscheinungsbild beeindruckende, unregelmäßig vierflüglige Schloss zählt in Sachsen-Anhalt zu den bedeutendsten Renaissanceschlössern (etwa neben Merseburg, Bernburg, Plötzkau, Schochwitz). Als Schauseite erweist sich die Westseite des Schlosses. Zwei runde Ecktürme und ein mittig angeordneter Standerker („Auslucht“) setzen markante Akzente. Die Ecktürme sind als Reduktionsformen spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher großer Ecktürme zu verstehen, wie sie sich zum Beispiel an der Moritzburg in Halle, am Wittenberger und am Stolberger Schloss erhalten haben. Der dreigeschossige Standerker ist durch eine barocke Freitreppe mit Eingang verändert worden. Die Brüstungsplatten der beiden Obergeschosse sind reich verziert, enthalten auch gotisierende Maßwerkformen.

Schl_1971Die Außenmauern enthalten Fenstergewände aus der Bauzeit um 1600, die weitgehend regelmäßig angeordnet sind. Der von den vier Flügeln umgebene Innenhof wird von einem hoch aufragenden Treppenturm mit Haube dominiert. Die umlaufenden Arkaden sind zum Teil im 20. Jahrhundert geschaffen worden. Schloss Frankleben weist trotz starker Überarbeitung im 19/20. Jahrhundert zahlreiche, zum Teil sehr qualitätsvolle bauzeitliche Befunde auf. Dazu gehören neben den überdeckten Malereien im eingewölbten sogenannten Fünf-Sinne-Zimmer des Erdgeschosses vor allem die erhaltenen Holzdecken mit ihren mächtig dimensionierten und reich profilierten Unterzügen und auch die in die Bauzeit zu datierende prächtige Stuckdecke in Prägetechnik im ersten Obergeschoss sowie jüngere Stukkierungen des Barock und des 19. Jahrhunderts. Diese Prägetechnik findet sich zeitnah auch in Harbke, auf Burg Falkenstein, auf der Rammelburg und im Schloss Wallhausen.

Der momentane Stand der Sanierungsarbeiten

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Zahlreiche Fassungsbefunden sind in das 18. Jahrhundert zu datieren. Die ehemals reiche Ausstattung der Räumlichkeiten dokumentiert auch das Sandsteinportal im ersten Obergeschoß. Der Eingang zum sog. Rittersaal in seiner ursprünglichen Dimension wird durch ein gegenwärtig eingehaustes repräsentatives Sandsteinportal (16. Jahrhundert) gerahmt.

Sanierung der  Gewölbedecke im Fünf Sinne Zimmer. Die Decke wurde von einem Ölanstrich befreit, Motive der fünf Sinne Medaillons und dekorative Elemente nach Aldegrever  wurden restauriert bzw. ergänzt.

Restaurierung der Stempelstuckdecke im Rosettenzimmer wurde abgeschlossen.

Restaurierung nach alten Fassungen  der reich profilierten Rennaissancedecken mit den ausgeprägten Unterzügen im Yorkzimmer sowie im Großen Saal. 

Zur Zeit in Restaurierung der Schauerker an der Hauptfassade.

Reinigung und Wiederherstellung des Schlossteiches.